Suchtfrei leben
Die Aussicht auf etwas Schönes spornt uns an, lässt uns Herausforderungen angehen und Hürden überwinden. Folgt am Ende die Belohnung, macht uns das glücklich. Im Gehirn sorgt das Glückshormon Dopamin für ein wohliges Gefühl, der Moment bleibt als schöne Erinnerung zurück. Wir lernen auf diese Weise, was wir mögen, und streben nach der nächsten Belohnung.
Tabak, Alkohol, aber auch Zucker aktivieren ebenfalls Glückshormone – und das ganz ohne Anstrengung. Die Versuchung ist groß, sich auf einfache Weise „zu belohnen“. Nur nutzt sich das Glücksgefühl mit jeder Wiederholung ab; mehr muss her, auch wenn die eigene Gesundheit Schaden nimmt. Wird der Konsum zum Automatismus, steht nicht mehr Genuss im Vordergrund, sondern Zwang.
Abhängigkeiten entstehen nicht von heute auf morgen. Sie entwickeln sich schleichend. Das eigene Konsumverhalten zu kennen und zu verstehen, hilft dabei, die Kontrolle zurückzugewinnen und Strategien zu entwickeln, dem Glück anders auf die Sprünge zu helfen.
Warnsignale für Suchtverhalten
Abhängigkeit kann verschiedene Anzeichen haben. Von Sucht gehen Medizinerinnen und Mediziner aus, wenn mindestens drei der folgenden Kriterien erfüllt werden.
- Starker Konsumdrang: unwiderstehliches Verlangen, den Konsum zu wiederholen
- Kontrollverlust: keine Kontrolle über Ort, Zeit, Menge und Häufigkeit des Konsums
- Toleranzentwicklung: Steigerung der Menge für denselben Effekt
- Entzugssymptome: körperliche Beschwerden als Reaktion auf Nicht-Konsum
- Sozialer Rückzug: Vernachlässigung anderer Interessen
- Abstinenzunfähigkeit: anhaltender Konsum trotz eindeutig schädlicher Folgen
Suchen Sie Hilfe für sich oder Angehörige? Suchtberatungsstellen und Selbsthilfegruppen in Ihrer Nähe finden Sie hier:
Suchthilfeverzeichnis der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS)
https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis
Selbsthilfe-Datenbank der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS)
https://www.nakos.de/adressen/datenbanksuche/
Tipps zur Rauchentwöhnung
Gründe für einen Rauchstopp gibt es viele: körperliche Leistungsfähigkeit, verbesserte Gesundheit, ein größeres Wohlbefinden. Wer sich die Entwöhnung fest vorgenommen hat, kann sie sich durch folgende Tipps zumindest etwas erleichtern:
- Bereiten Sie sich auf den Ausstieg vor: Planen Sie ihn in einer stressfreien Zeit, identifizieren Sie vermeidbare Situationen, in denen Sie zur Zigarette greifen, und motivieren Sie sich.
- Suchen Sie sich Unterstützung: Nutzen Sie professionelle Beratungsangebote und informieren Sie vorab Familie, Freunde und Kollegen.
- Beschäftigen Sie sich: Viel Bewegung hält fit und sorgt für die Ausschüttung von Glückshormonen. Das hilft dabei, mit Entzugserscheinungen umzugehen.
- Achten Sie auf Ihre Ernährung: Beschäftigen Sie Hände und Mund mit dem Verzehr von Obst oder Gemüse. Greifen Sie bei Heißhunger zumindest zu zucker- und kalorienarmen Alternativen.
- Belohnen Sie sich: Sorgen Sie zwischendurch für Entspannung und nehmen Sie sich bewusst Zeit für die Dinge, die Ihnen Freude bereiten.